Sonntag, 5. September 2010

musik, bier und bahnfahren

ich weiss. diese seite hat einige informationslose und einschläfernde monate hinter sich. das bedeutet nicht, dass ich nix zu schreiben hatte, eher im gegenteil, irgendwann wusste ich einfach nicht mehr: wo anfangen? heute möchte ich einen versuch wagen, auch wenn daraus mal wieder nur ein grober abriss des erlebten hervorgeht und viele geschichten und details unter den tisch fallen werden..
mitten drin bin ich, in den vorerst letzten semesterferien des bachelorstudienganges. Ich hatte mir vorgenommen noch einmal so richtig die zeit zu nutzen und rumzutouren. dann aber verebbte der ohnehin schon mickrige bafög-segen und nahm meinen vorhaben den wind aus den segeln. aber eine völlig unerwartete erasmus- nachzahlung brachte dann doch noch einmal etwas finanziellen aufwind. Nichtsdestotrotz habe ich den größten teil der letzten wochen in leipzig verbracht. richtig schön. mein erster sommer in leipzig. kleine touren durch deutschland wie u.a. ein wochenende in stuttgart und böblingen mit anika und luisa bei gesina oder eine tolle smd- freizeit im thüringer wald gemeinsam mit den gruppen aus ilmenau und jena waren schöne kleine highlights.

letzten mittwoch habe ich es nach ganzen drei jahren in leipzig endlich mal ins benachbarte dresden geschafft, welches mich zwar nich völlig von den socken gehauen hat, aber dank der neustadt immer noch ein ernstzunehmender ort für einen master wäre! meine begleitung für diesen kleinen verregneten trip war diese junge dame namens aukje ;-)



eine weitere premiere durfte ich 2 wochen zuvor erleben: mein erstes richtiges festival! mit dem berliner bassti, der sich für ein paar wochen auf praxisphase in leipzig befand, beschloss ich recht spontan an den Störmthaler see aufs highfield- festival zu fahren. Es folgten 3 tage mit viel musik, bier und 20.000 bekloppten! ;-) wir hatten uns dem freund meiner mitbewohnerin und seinen 20 leuten, allesamt alte festivalhasen= entspannt, angeschlossen, die sonne strahlte, die kalten raviolis aus der dose waren top, einige bands wie karamelo santo und am ende fettes brot im strömenden regen waren einfach genial! -> ein paar tolle, fast surreale tage!

was gibts noch so? meine häusliche instrumentensammlung hat zuwachs bekommen: mein neues stage-piano von korg lässt gitarre, cajon mundharmonika und co sich über fehlende zuwendung beklagen.. aber bei nächtlichen jam-sessions kommen sie dann doch gelegentlich alle mal zum einsatz :)
Um die, u.a. durchs klavier entstandenen, finanziellen krater zu verkleinern habe ich seit einer woche einen job als kellnerin in einem ungarischen restaurant. bis jetzt war ich meist die frau an der bar, das klassische kellnern kommt noch. aber ein gutes gefühl geld zu verdienen und es ist einfach schön die kollegen untereinander ungarisch sprechen zu hören!
morgen fahr ich endlich mal wieder nach hamburg, vor allem auch um meine kleine nichte hanna zu sehen! genau, ich bin tante geworden :-)
hoffe auch das ich mich bei meinen eltern wieder ein bischen neu sortieren kann. die letzten monate waren in vielerlei hinsicht schon arg intensiv und ohne jegliche struktur. jetzt heisst es wieder runterkommen, reflektieren und meine bindehautentzündung auskurieren..

Montag, 5. Juli 2010

Fußball (nebst Abart und Ausartung)

am letzten freitag, im sofa chillend, auf einer Ringelnatzlesung im Westwerk
gehört:

Der Fußballwahn ist eine Krank-
Heit, aber selten, Gott sei Dank.
Ich kenne wen, der litt akut
An Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er einen Gegenstand
In Kugelform und ähnlich fand,
So trat er zu und stieß mit Kraft
Ihn in die bunte Nachbarschaft.
Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
Ein Käse, Globus oder Igel,
Ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
Ein Kegelball, ein Kissen war,
Und wem der Gegenstand gehörte,
Das war etwas, was ihn nicht störte.
Bald trieb er eine Schweineblase,
Bald steife Hüte durch die Straße.
Dann wieder mit geübtem Schwung
Stieß er den Fuß in Pferdedung.
Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
Die Lampenkuppel brach sofort.
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
Der Tante Berta an die Brust.
Kein Abwehrmittel wollte nützen,
Nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
Noch Puffer außen angebracht.
Er siegte immer, 0 zu 8.
Und übte weiter frisch, fromm, frei
Mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße,
Gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
Der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
Was er jedoch als Mann von Stand
Aus Höflichkeit meist überwand.
Dagegen gab ein Schwartenmagen
Dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
Was beim Gemüsemarkt geschah,
Kommt einer Schlacht von Leipzig nah.
Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
Durch Publikum wie wilde Bienen.
Da sah man Blutorangen, Zwetschen
An blassen Wangen sich zerquetschen.
Das Eigeb überzog die Leiber,
ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
Kartoffeln spritzten und Zitronen.
Man duckte sich vor den Melonen.
Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokusnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
Griff unser Held zum Größenwahn.
Schon schäkernd mit der U-Bootsmine
Besann er sich auf die Lawine.
Doch als Pompöser Fußballstößer
Fand er die Erde noch viel größer.
Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
Dann schiffte er von dem Balkon
Sich ein in einen Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft.
Verschollen. Hat sich selbst verpufft.-
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
Vor dem Gebrauch des Fußballwahns!

Joachim Ringelnatz

Sonntag, 30. Mai 2010

troy

wenn enttäuschungen krater schlagen

in des herzens wände

und menschen tiefe gruben graben

mit rückweisung kalter hände

wenn löcher zurückbleiben

und welt und leben narben schreiben

-

kommst du daher, ziehst wieder ein

hauptbewohner meines herzen

breitest dich aus, lässt licht herein

nimmst der dunklen ecken schmerzen

erfüllst mich wieder neu

denn jesus DU bist treu

!!!

mehr oder weniger alltag

abgesehen von ein paar highlights und gefühlsverirrungen und -wirrungen nimmt mein leben einen gewohnten, aber dennoch ganz und garnicht langweiligen, gang an.

neu ist:

- ich habe übers studentenwerk spontan nen job inner buchbinderei und druckerei bekommen!! hab schon zweimal frühschicht von 6.00 bis 14.00 geschoben. das heisst 4 uhr aufstehen und da ich normalerweise um diese zeit ungefähr ins bett gehe, habe ich natürlich vorher nich viel schlaf bekommen und war nachher umso groggier. ist aber ein schönes gefühl geld zu verdienen! ist zwar schlecht bezahlt aber im moment brauch ich jeden euro... ausserdem kriegt man in so einem job mal `contact to the people` :-)

- letzte woche war erhebungswoche des anthropogeographischen forschungsprojektes. dort untersuchen wir für das regional-management des muldenlandes die möglichkeiten des wasser- und radtourismus auf und an der mulde. dazu haben wir in kleinen gruppen tagestouren mit dem rad oder boot gemacht und haben alle dinge kartiert, die für den tourismus von bedeutung sein könnten, also rastplätze, sehenswürdigkeiten, anlegestellen etc. ausserdem habe ich 2 tage im hauseigenen und höchst modernen medienlabor verbracht um telefoninterviews mit gastgewerben an der mulde zu führen. dies kostete zunächst einige überwindung, nach dem ersten etwa 20 minütigem interview mit einem sypathischen herren war diese allerdings überwunden und es fing an richtig spass zu machen! und ich bekam wiederholt lob von der dozentin (u.A. weil ich die endfassung für den fragebogen allein für die gesamte gruppe ausgearbeitet und gelayoutet habe!!) fazit: über den eigenen schatten springen lohnt sich!!

- ich muss unbedingt mit meiner hausarbeit über das kaiserzeitliche urnengräberfeld in kemnitz bei potsdam anfangen. problem: so richtig dicke ist das nich mit der literatur...

ps: wollt heute eigentlich auch ein paar neue bilder posten.. habe gestern nacht auf dem ball der hmt (hochschule für musik und theater) in geistiger umnachtung aber alle bilder auf meiner kamera gelöscht.. wiederherstellung ist dank anja (gruss und kuss) in arbeit!!

Montag, 17. Mai 2010

zwischen den wegen

 stehe in der mitte dort

wo sich die wege trennen

will nur weg von diesem ort

am liebsten einfach rennen

warte auf dein zeichen

doch zeit will nicht verstreichen

-

wann kommst du denn vorbei?

du weisst doch wo ich stehe

ist es dir einerlei

wenn ich alleine gehe?

ich bin bereit zu starten

doch heisst es erstmal: warten

-

mal bin ich beseelt

von hoffnung und von zuversicht

am nächsten tag schon quält

enttäuschung mich und trübt das licht

steht man dort so zwischen den wegen

ist zeit plötzlich rein garkein segen

-

und wenn du dich aufmachst um mich zu sehn

so ist da noch die möglichkeit

die beiden wege getrennt zu gehn

doch schöner wär es wohl zu zweit

nun bitt ich dich, was immer du vorhast:

mach schnell, denn´s warten wird zur last.

Dienstag, 11. Mai 2010

Parallelwelten

früher war ich ein verschrecktes träumekind.

Immerzu habe ich von der vergangenheit und der zukunft geträumt. vor allem von der zukunft. von jungs, von großen reisen, fernen ländern und interessanten menschen...  

und vor allem von einer anderen Inga. einer selbstbewussten und schönen Inga, die sagt was sie denkt und tut was sie will. das totale gegenteil des weltfremden träume-mädchens.

Immer wieder wachte ich in der realität auf und stellte enttäuscht fest: Ich und mein leben waren kein bischen wie ich mir wünschte.

mein leben nur in gedanken zu leben, würde mich nicht glücklich machen.

Und ich nahm mir vor zu lernen wie man träume lebt und machte mich auf den weg nur noch im hier und jetzt zu leben.

Es scheint mir nun bin ich angekommen.

Ich habe gelernt in der realität zu leben!

nicht perfekt, sondern ich zu sein. 

Träume machen mich nicht mehr satt, 

ich möchte das leben spüren!

ps: aber ab und zu träumen tu ich natürlich immer noch gern ;)

Donnerstag, 6. Mai 2010

Budapest- Revival





letzte woche hatte ich die gelegenheit ins bereits sommerhafte ungarn
zurückzukehren, freunde zu treffen, auf eine superschöne hochzeit zu
gehn und natürlich Budapest zu geniessen!!
Da ich sogar wieder in der alten Wohnung wohnen konnte und auch ab und
zu in der uni war, fühlte sich das ganze an, als wäre ich garnicht
weg gewesen.. ich war einfach nur in den semesterferien und nun wieder da um mein leben weiterzuleben! genauso war es und es war unglaublich perfekt!

eigentlich hatte ich mich nur in den zug gesetzt und der rest war ungeplant.. aber zum glück ist der Organisator meines Lebens wesentlich fähiger als ich, weiss genau was ich mag und was gut für mich ist und hatte daher schonmal was vorbereitet!! :))

ob margitsziget, oper, kickern im szimpla, im zug durchs land oder nächtliches chillen auf dem balkon. Ein tag war schöner als der andere.

und auf eindrückliche weise haben meine leute von icf mir wieder gezeigt was gemeinde wirklich heisst. gemeinschaft geprägt von herzlichkeit und liebe die trägt. auf der suche nach dem herzen gottes. ohne kirche und tradition. aufrichtige ehrlichkeit, anteilnahme und ermahnung.

40 menschen in einem kleinen wohnzimmer, die Gott ihre sehnsucht, freude und zweifel aus vollem hals entgegen brüllen und das haus zum beben bringen :D

amazing.

Dienstag, 20. April 2010

zurück in L.E. und Sonne auch noch ganz viel

der Frühling hat mich gepackt, und lässt mich merkwürdige, augedrehte verhaltensweisen an den tag legen!
da hab ich heut doch zum beispiel schlichtweg einfach vergessen das ich dienstags uni hab und habe meinen tag geplant als wäre urlaub *lach*
auch wenn solche aktionen jetzt nicht unbedingt den eindruck erwecken, aber ich habe mich unglaublich schnell wieder hier eingelebt. war sofort wieder drin im freundeskreis, in diversen gruppen etc. und ich bin nicht nur zurück in meinem
´alten´ leben, sondern habe auch gleich wieder viele neue leute kennengelernt, die mein leben total bereichern!
ich fühl mich so erfüllt, so aktiv, geliebt, gebraucht = Glücklich!

nachdem ich am 20.3. aus Ingolstadt wiederkam, hatte ich eine woche zum ankommen und einschreiben (beim auspacken bin ich bis heute noch..) und über ostern fuhr ich noch weiter inn norden (für die Bayern ist nämlich auch Leipzig schon Norddeutschland)zu meinen eltern nach wedel. die waren allerdings selbst weg und so verbrachte ich ein paar schöne entspannte tage mit bruder und frau!

zurück in sachsen fing dann die uni an. mein momentaner uni -alltag steht aber in absolut keinem vergleich zu anderer leute studentenleben. hab mich dafür entschieden meine bachelorarbeit im nächsten semester zu schreiben und habe daher dieses semester ganze 2 module, heisst 3 verantstaltungen pro woche + ein paar exkursionen!
zu meinem eigenen erstaunen habe ich trotzdem keine zeit. in den letzten wochen gab es kaum einen abend, den ich nur für mich hatte, und noch viel erstaunlicher ist die tatsache das ich momentan nicht das gefühl habe so einen zu brauchen!

band proben inner neuen band(und probenraum nur 50 meter von mir zuhause entfernt),
flyer verteilen, mensen, dalmuti- abende, kino, frisbee -spielen im park, gehwegplatten vor der neuen gemeinde verlegen, chorproben, lobpreisteam, nächte durchtanzen, smd, exkursion ins muldental und leisnig und grimma, nächtelang praktikumsbericht schreiben, spontan durch den hintereingang ins schauspielhaus schleichen und ein schönes konzert geniessen, heute abend mit hk bowlen gehn und morgen früh um 7.51 mitm zug nach budapest- keleti..

Ich liebe mein leben.

Freitag, 19. März 2010

erleichterung

und schwups ist auch das praktikum rum. und ich bin ganz
froh wieder in ein unstrukturiertes studentenleben verfallen zu dürfen ;)
die letzten beiden tage war ich mitm chef im gelände unterwegs. zum vermessen und hügelgräber unter äckern und kastelle im wald suchen. wir sind viel herumgefahren, zb in der gegend um eichstätt und regensburg und die schöne bayrische landschaft hat
sich bei strahlender frühlingssonne von der besten seite gezeigt.
all die schönen täler und urigen dörfer und kleinstädte wie zb weißenburg. herrlich!
wieso vergisst man eigentlich so oft wie schön es in deutschland ist und will immer nur ins ausland??
apropos ;): morgen verlass ich meine stammhamer gastfamilie und gehe nach über 7 monaten wieder nach leipzig!! ich freu mich schon sooooo!

Dienstag, 9. März 2010

ach nee doch nich

andere abteilung des landesamtes für denkmalpflege, andere stadt,
andere wohnung! seit samstag bin ich in ingolstadt.

wohnen tu ich in dem dorf stammham bei der familie weidemann. die haben zwei ganz süsse aufgeweckte mädels von 5 und 8 und nen bunten hund namens charly.
der kindertroubel im haus erinnert mich oft an meine au-pair zeit in schweden :)
ich hab ein sehr gemütliches zimmer mit bad unterm dach!nachteil des ganzen: ich muss zur arbeit immer mitm bus nach ingolstadt gurken und die busverbindungen sind noch viel bescheidener als in seehof :-(
die ersten tage des praktikums hier waren recht spannend. während des ersten parts des praktikums in bamberg habe ich mich im rahmen der kulturlandschaftsdokumentation eher mit themen der letzten jahrhunderte beschäftigt. nun bin ich bei den archäologen und damit völlig in der frühen und alten
geschichte versunken. gestern habe ich mit neuartigen (laser)-luftaufnahmen des limes gespielt. in ihnen fundamente von wachtürmen und pallisadenverläufe gesucht, sie durch verschiedene beleuchtungswinkel hervorgehoben, 3D animationen des geländes, berechnungen der mauerhöhe anhand des volumens der schuttwälle oder taleinsichten bestimmter türme ect. - es gibt so coole computerprogramme :-)
heute wurde es etwas plastischer und ich bin mit nem kollegen durchs fundarchiv gezogen und ehe
ich mich versah hatte ich urnenfelder-zeitliche menschenreste, latene- keramik, keltische schwerter , römische amphoren, münzen, pferdegeschirr und ein äusserst seltenes soldaten-diploma welches das römische bürgerrecht verlieh in der hand, und war aufgrund der mich überrollenden geschichte gerührt bis aufgedreht! :)

p.s.: stelle ausserdem fest, dass die bayern doch nochmal ein anderes völkchen sind als die franken. oder auch andersrum.

Dienstag, 2. März 2010

Der Schnee ist geschmolzen.

die frühlingssonne scheint mir ins gesicht wenn ich früh morgens im schlosspark laufen gehe. meine füsse fliegen über die sandwege und trampelpfade, tragen mich vorbei an statuen , durch hecken und tore, um schilfmeere und weiher herum und in den wald hinein. vögel zwitschern, rehe fliehen...
Im gegensatz zu den ersten wochen (in denen ich oft häppchen knabbernd sitzungen mit lokalpolitikern, umweltschützern und kunsthistorikern beiwohnte, für welche ich vor nicht allzu langer zeit back in hh selbst das catering organisierte) ist mein job momentan recht bürolastig. digitalisiere zb denkmalpflegerische erhebungsbögen oder erstelle eine historische flächennutzungskarte und lerne viele tolle programme näher kennen.., mit GIS bin ich schon auf du ;)
Nach den langen arbeitstagen fahr ich öfters noch nach Bamberg rein (der letzte bus geht allerdings um halb 8) oder laufe über landstrassen zum nächsten laden.
versorge mich regelmässig in der stadtbibliothek mit büchern, cds und dvds und geniesse die einsamen abende im schloss in vollen zügen!
mein soziales leben hier ist eher fränkisch rustikal. die vielen kleinen wirtshäuser und brauereien, in die man idr mittags oder abends einkehrt sind einfach urig und direkt wie ausm heimatfilm!
das einzige was diese welt mit meinem budapester leben gemeinsam hat ist das bier ;)
Ausser in münchen war ich in der letzten woche auch in nürnberg und mit anke (eine freundin noras, die ich spontan am bahnhof traf) in würzburg. beides sehr schöne städte. aber gegen bamberg selber kommen sie kaum an. was für eine schöne kleine verwinkelte stadt. hier könnt man doch glatt bleiben!

Montag, 22. Februar 2010

unterwegs

Sitze nach einem vormittag von sitzungen und mittagessen
mit hohen tieren der denkmalpflege in münchen in nem internet cafe!!
die sonne scheint und es ist einfach herrlich :)
hab bis morgen ein kleines zimmer direkt an der maximilianstr., die andrassy münchens könnte man sagen. und morgen gehts für eine wichtige buchvorstellung die das bamberger referat
organisiert zurück nach bamberg..
allerliebste geburtstagsgrüße gehen raus an meinen treuesten leser, kommentator
und coolsten bruder! happy birthday!!! :)

Freitag, 19. Februar 2010

bischen text dazu

Das ist schloss seehof, das hat mal 1696 ein bamberger fürstbischof gebaut. heute ist es museum und arbeitsplatz des bayrischen landesamtes für denkmalpflege. die beschreiben z b die kulturlandschft der gegend wie sie früher war und heute ist, und manchmal retten sie auch ein altes haus indem sie es unter denkmalschutz stellen.
abends nach der arbeit verlassen alle denkmalpfleger, geographen, archäologen etc ihre büros und fahren nach hause.
außer der hausmeister, der wohnt nämlich im schloss, und der praktikantin Inga, die wohnt in der
Orangerie. Dort hat man tatsächlich mal orangen angeplanzt, deswegen heisst die kleine wohnung daneben auch noch "gärtnerwohnung". sie liegt gleich neben dem haupttor des schlosses. Hinter der hölzernen eingangstür liegt ein langer gang der zu einer kleinen wendeltreppe führt. auf halber höhe der treppe fällt der blick durch ein fenster in das alte gewächshaus in dem heroische statuen zwischen den pflanzen wache halten.
am ende der kleinen treppe ist nur eine tür. hinter ihr liegt die gärtnerwohnung: ein kleines, helles zimmer mit dielen und schönen holzmöbeln und 5 ovalen fenstern, in deren fensterbänke
man sich wunderbar hineinlegen und die aussicht aufs hauptschloss geniessen kann!
es ist sehr ruhig auf seehof. ab und zu schlendert ein spaziergänger durch den verschneiten schlosspark, bevor bei einbruch der dunkelheit alle tore geschlossen werden.
wenn die praktikantin abends durch den einsamen park geht und man die umrisse des schlosses nur noch erahnen kann, muss sie immer an die "5 geschwister" denken und fühlt sich wie ein teil einer spannenden geschichte! :)

Samstag, 13. Februar 2010

Samstag, 6. Februar 2010

Oh Turo Rudi, I`ll miss you


budapest und meine leute hier haben es mir echt nicht leicht gemacht zu gehen!
ich hatte noch eine nette abschiedsfeier am mittwoch und freitag einen bewegenden letzten
abend im coffeehouse rezkigyo. 
trotz dutzender verabschiedungen, mehrfachem männerchaos auf den letzten metern und ungewisser zukunft habe ich eine unglaubliche ruhe und gelassenheit in mir! was für ein segen! :-) 
morgen gehts nach bamberg, wo coolerweise schon nora, meine ex-mitbewohnerin auf mich wartet :) und ich werde in einem schloss wohnen ... bin gespannt

allgemeines ungarn-fazit:
-  Ich hätte nicht gedacht das man sich so daran gewöhnen kann in einem Land zu leben dessen sprache man nicht spricht. schwupps ist man in die deutsche bzw. internationale subkultur gerutscht, kommt super klar und vergisst die anfänglichen pläne des sprachelernens. In der Hinsicht bin ich enttäuscht von mir (habe wohl auch mein sprachentalent überschätzt..), bin aber zu vielen anderen erkenntnissen gekommen: habe zb auf einmal  mehr verständnis für die türkischen mütterchen, welche sich nur in 3wort-sätzen ausdrücken können..
-  so sehr mir die ungarisch- gelassene mentalität auch gefallen hat, weiss man nach längerer zeit im ausland doch wieder die deutsche korrektheit, unbestechlichkeit und deutsches schwarzbrot zu schätzen ;)
-  frag mich ob irgendwann nichts mehr von meinem herzen übrig ist, wenn ich an jedem ort ein  kleines stück meines herzens lasse? werde ich, wenn ich so gypsiemässig weitermache am ende völlig zerissen sein, oder einfach nur bereichert?

Montag, 1. Februar 2010

6 month down, one week to go...

strahlender sonnenschein, berge von schnee und eisschollen auf der donau: einfach herrlich!!
Die letzten wochen waren trotz hausarbeiten nochmal echt der hammer!
hatte zb tolle gesellschaft von meinem leipziger mitbewohner aaron, der letztes wochenende hier war, und ne verrückte zeit mir den schotten david und mark (beide
ne spezies für sich)

und natürlich lange nächte als "queen of csocso"(kicker) im szimpla, der wohl coolsten und gemütlichsten ruinenkneipe budapests.
Aufgrund der plötzlichen schottischen übermacht (mehr als ein schotte.. :-) musst am 25. natürlich auch burns night gefeiert werden! den geburtstag des poeten robert burns begingen wir natürlich mit whisky, dem 'toast to the lassies' und haggis (was eigentlich recht geniessbar ist, solang man beim essen nicht drüber nachdenkt was es ist).
Zwischendurch wurd dann in, meisst nächtlicher arbeit mein letztes paper zusammengezimmert und eingereicht. Und wie das oft so ist folgte danach nicht das gefühl der ersehnten freiheit, sondern eher zentnerschwere leere und beginnender abschiedsschmerz!
Dieser wurde jedoch ganz schnell von einem typischen, intensiven
freitagabend mit icfb-meeting und dutzenden von internationalen christen im coffehouse rézkigyo hinweggefegt.
Dort lernte ich auch ein exemplar einer äusserst selten anzutreffenden species kennen (wahrscheinlich weil sie sich i.d.r schämen..hihi): und zwar einen soap- opera- schauspieler!

In der nacht zu samstag brach dann auch über ungarn nochmal der winter mit bergen von schnee herein. Ein paar ganz aufmerksame wetterfrösche aus meinem freundeskreis hatten dies wohl schon geahnt und bereits eine woche zuvor geplant, an diesem samstag rodeln zu gehen!
Sehr überraschend übrigens, dass auf einmal jeder zweite budapester mit skiern oder snowboard unterm arm aufm weg in die budaer berge war, das räumen der strassen und vor allem der gehwege aber so garnet klappte...
Also machten auch wir uns auf den weg zum normafa (einer der hügel auf der budaseite), ich eingepackt in mindestens 5 schichten und füsse in plastiktüten ges
teckt, da ich trottel meine richtige winterjacke bereits aaron mitgegeben hatte und der winterfestigkeit meiner schuhe nicht so recht traute.
Nun muss ich aber auch erwähnen WIE wir rodelten... :-)


Jeder brachte ne plastiktüt vom letzten einkauf mit, draufgese
tzt und runter gehts den berg!! fast noch geiler sind aber ikea-taschen (in die kann man sich nämlich reinsetzen) oder gleich müllsäcke oder planen auf denen man sich auch mit vielen Leuten den Hang runterstürzen kann.
Hätt ich das 20 jahre früher gewusst, wär ich wahrscheinlich nie in meinem leben schlitten gehfahren!! *lach*
Besonderen spass hatten meine ungarische freundin eszter u
nd ich. unermüdlich, und begleitet von lach- (und echten) krämpfen schmissen wir uns immer wieder gemeinsam den berg runter und purzelten und überschlugen uns mehr als zu rodeln! Es dauerte nicht lang und man sah so aus:


Halberfroren und klitschnass gings erstmal nach haus he
iss baden (allerdings kein spass wenn die wohnung 12°c hat) und später auf ner texanischen geburtstagsparty chillen!
Trotz ziel in sichtweite lern ich immer noch dauernd tolle neue leute kennen, und bestehende beziehungen intensivieren sich weiter... Schőn dass man mich noch nicht abgeschrieben hat ;-)
Und mein wunsch steht fest, mein budapester leben nicht mit der erasmus-zeit zuendegehen zu lassen sondern ab und zu zurückzupendeln (bin ich froh nicht nach kanada gegangen zu sein *lach*)
Der gedanke, spätenstens im april zu attis und maris's hochzeit
wieder hier zu sein, macht auch die letzte budapester woche wesentlich leichter...

hier noch ein paar bilder aus dem kleinen, gemütlichen szentendre, wo ich es
denn auch mal endlich hingeschafft hab:

Donnerstag, 21. Januar 2010

Aristoteles und Archytas

mein computer ist immer noch etwas gehandicaped ( oder mit linux bin eher gesagt ich die gehandicapte ;-)
und trotzdem, oder wahrscheinlich genau deswegen, habe ich nach tagen an uni-computern, doch heute tatsächlich meine arbeit über ungarische und britishe architektur, oder genauer gesagt einen philosophischen vergleich der deckengewölbe im ungarischen parlamen
t und der marble-hall in holkham hall/ norfolk, abgegeben!!
Letzte woche habe ich es auf unerklärliche weise geschafft mir die ferse zu zerren oder so und dazu kam der strike der budapester verkehrsbetriebe, wodurch ich jeden tag quer durch die stadt gehumpelt bin und natürlich auch auf coole aktionen wie schlittschuhlaufen auf dem dach des westend- city centers verzichten
musste :-(

aufheiterung und abwechslung brachten mir auf jeden fall tolle leute um mich rum!
z.b. anton und andreas, bei denen man jederzeit vorbeikommen kann und das gehen aufgrund der entspannten abhänge- atmo immer schwer fällt. ausserdem so
rgt das ukrainisch- schwedische duo mit experimentellen und improvisierten music-sessions und ekligen mediziner-stories immer fuer gute unterhaltung! ;-)
mein anderes 2tes zuhause ist übrigens dieser laden hier namens csendes:


meine roman und prosa- verschlingende phase hält übrigens an..
zb in erich kästners 'drei männer im schnee' gefunden:

"Wenn man unsere deutsche Sprache mit einem Gebäude vergleichen würde,
könnte man sagen in Sachsen habe es durchs Dach geregnet."
*schmeiss weg*
-> gruss an alle sachsen! ich hab euch trotzdem lieb :D


prosa des tages:
(nach seitenlangen grandios gedichteten tragödien irgendwie erfrischend)

Dunkle Stelle

Aristoteles hat
das Wort das er
bei Archytas fand
garnicht verstanden

W.G. Sebald


ps: merke immer mehr was sich zuhause in leipzig alles
so ändert.. freunde sind mit dem studium fertig und gehen weg, oder
ziehen aus der wg aus.. und es regt sich in mir wieder
der wunsch doch noch ein semester länger unter den
ungaren zu weilen..
tja, zu spät

pps: meinem fuss gehts besser btw

Freitag, 15. Januar 2010

ungarische sicht auf europa ;-))


sorry für die schlechte quali

Montag, 11. Januar 2010

Heizkostenberechnungen und andere Erkenntnisse

Heute (8.1) erreichte mich von meinen vermietern nicht nur die nachricht, dass ich, wie erhofft, auch noch anfang februar hier in der wohnung sein darf, sondern auch die nennung eines nachzuzahlenden betrages für die heizkosten der letzten monate (dank mitbewohnerin durch 2 zu teilen) und die vorwarnung, es sei im jan/feb. schweinekalt in budapest und daher seien auch für mich alleine nochmal nachzahlungen zu erwarten. obwohl meine miete hier ja recht human ist, würde ich nachzahlungen schon gern niedrig halten! also wurde das buch mit den gasständen gesucht und gerechnet und verglichen ohne ende..: wenn wir also in 4 monaten soundsoviel verbraucht haben... also im schnitt.. achnee es war ja auch mal sommer... aber ich hab in den letzten 10 tagen.. wenn also der kubikmeter gas 127 forint kostet.. sind 102 kubikmeter in den normalen nebenkosten... heisst, wenn ich heize wie bisher: 1200 forint Nachzahlung pro tag!!
Dieser erkenntnis mussten taten folgen:
1. alle heizungen aus
2. noch eine strickjacke anziehen
3. 2te winterdecke beziehen
4. kerzen kaufen
5. mőglichst viel zeit ausser haus verbringen

zur umsetzung letzteren vorsatzes trägt besonders dieser fakt bei: mein laptop wurde von viren und trojanern überflutet, und aus angst sie kőnnten ihn völlig zerfressen, bleibt er lieber aus, bis ein gloreicher, im moment aber sehr beschäfftigter, ukrainischer informatiker ihn rettet.
Folglich sitze ich nun tagsüber in der uni in überheizten computerräumen oder in der könyvtár, der bibliothek, um an
meinen papers zu arbeiten.

und wenn ich dann nach hause in mein frisches heim komme machen sich - oh wunder- nein, keine computerentzugserscheinungen, sondern wahrlich ein gefühl der freiheit in mir breit! endlich habe ich wieder zeit!
zeit. man vergisst ganz was das ist, wenn zwischen jeden tagesordnungspunkt auch noch mindestens 10 youtube-videos, 5 verlinkungen auf facebook, diverse mails und nachrichten sowie gruschelattacken passen müssen. wenn man sich morgens beim frühstück nur mal schnell noch diesen einen trailer angucken wollte und man 10 stunden später bemerkt, dass irgendwann vor 5 stunden mal der magen geknurrt hat und es auch seit 3 stunden schon wieder dunkel ist...

was für eine befreiung, nicht mehr 10 unwichtige dinge gleichzeitig zu machen.. sondern mal wieder lesen; tagebuch schreiben; über den markt bummeln und abends richtig kochen (so richtig mit gemüse und so *lach*) und dabei tanzend durch die kűche wirbeln; prosa beim frühstűck; in der badewanne ein glas wein; ins kino gehen und noch tage im film schwelgen, ohne das das gesehene von 10.000 anderen bildern erschlagen und damit nie verarbeitet wird; in cafés sitzen... bloggeinträge wie diesen auf dem papier schreiben... :)

ps.: bitte keine wolldecken und notgroschen schicken! ich habe natürlich ein bischen übertrieben ;)

Sonntag, 3. Januar 2010

boldog uj evet

Nach einer schönen weihnachtszeit mit der familie und großfamilie zu hause und 17 bzw. 14 stunden an- und rückfahrt und der feststellung das es einen zug gibt der von hamburg bis budapest durchfährt!!, bin ich nun wieder in ungarn und erfreue mich an ca 80/90 m² wohnfläche ganz für mich alleine!! Eine ganz neue erfahrung, wo ich bisher immer in wgs gewohnt hab.
die Silvesternacht habe ich mit vielen internationalen freunden celebriert, wodurch es nicht allzu ungarisch war, obwohl sich das ungarische silvester auch nicht sehr vom deutschen unterscheidet. Mit der aussnahme, dass wir kurz nach zwölf die ungarische nationalhymne sangen (eine sehr schöne übrigens), und das jederman mit möglichst verrückten perücken und mützen ins neue jahr startet. gesegnetes neues jahr an alle Leser!! :)