Dienstag, 17. November 2009

Dienstag, 3. November 2009

Romania II

so, referat ist gehalten. jetzt hab ich wieder zeit für andere sachen, zb bloggen
wo war ich denn eigentlich? achja brasov.
von dort aus gings mit dem bus nach bran, wo mal vor paar hundert jahren der graf
lebte, der bram stoker als dracula- vorlage diente.
gruselig wars aber eigentlich nicht, sondern eher verwinkelt gemütlich!
und wunderschöne berge lagen rings umher, nur leider ohne schnee :-(
aber in schönen herbstfarben. die gleichen berge der südkarpaten konnten
wir dann auch am nächsten tag auf der zugfahrt richtung bucurest geniessen.
und ein backpacker-lunch auch :-)

angekommen in der hauptstadt lernten wir erstmal das charakteristikum nr.1 dieser
stadt kennen: verkehrs chaos (um nicht zu sagen stillstand) 24-7
wir brauchten für die strecke einer metrostation mindestens ne halbe stunde mit dem
bus.. um dann aber in einem tollen hostel in einem schicken zentralen stadtteil anzukommen.
dort gabs zwar kein bier für jeden tag an dem man dort war(wie im brasov) aber dafür sehr entspannte leute (auf rollerskates in der wohnung :-))) und ein zimmer allein, bzw. in der
ersten nacht mit ein paar indern, die nichts anderes in bucurest zu tun schienen als zu warten...worauf auch immer
charakteristikum nr.2: ob riesige plakate oder cola-flaschen-> reklame überall wo man hin schaut! und mtv auf flatscreen in jedem schönen cafe.. bäh


kurz vor der abreise wurde ich von einer ungarischen freundin noch vorgewarnt, dass sich die
bucurester hauptstrassen wie newyork anfühlen und in den nebenstrassen die esel warten!!
esel haben wir dann zwar keine gesehen, aber die nebenstrassen waren strotzdem abendteuerlich!
obwohl wir abends das rumänische äquivalent zum budapester "pesti est", den "sapte seri" in den händen hielten, in dem wir auch ein paar jazz- konzerte ausmachen konnten, war es doch wegs fehlenden strassenschildern mit dem finden etwas schwer. gelandet sind wir dann in einem dem einsturz nahen, sozialistisch- angehauchten kino, und in einer matrosen- kneipe..
schonmal zum einstimmen: denn am nächsten morgen war constanta am schwarzen meer angesacht.
zu dieser jahreszeit war diese, im sommer wohl boomende, stadt wie leergefegt, fast gespenstisch. wer natürlich immer unterwegs ist, sind penetrante gypsies die einem sonstwas verkaufen wollen und 4-jährige bettelnde kinder die einem fast das herz brechen :-(
ansonsten schienen an diesem besagten grauen tag die leute constantas nur zum heiraten rauszugehen, um in prolligen strechlimos zum strand zu fahren und sich in ihren überladenen porcelanpuppen-kleidchen ablichten zu lassen. was für ein anblick in einer stadt die nur in nouancen der farbe grau glänzen konnte!
aber das meer war ja mal herrlich!! vergnügt frierend liessen wir uns den heftigen wind
um die nase wehen bevor wir in den zug steigen und ihn erst im stickigen budapest wieder verlassen sollten..
das bin ich im fertigen, aber glücklichen zustant (wasser!!!!!!)
aber noch vor 20 stunden zugfahrt bei aussentemperatur (5 grad)!
->

Montag, 2. November 2009

Tata und Romania I

so! inga ist auch mal wieder online und hat auch noch die muße
zum bloggen ;-)
mal wieder ist viel passiert, aber ich werde mich mal auf die letzten 1 1/2 wochen
beschränken..
vorletztes wochenende bin ich recht spontan mit icfb (international christian fellowship budapest) nach tata auf wochenendfreizeit gefahren! 3 absolut tolle tage mit viel worship, genialen gebetsgemeinschaften, natur, fisch-fesztival und viel zeit 28 grossartige menschen von der ganzen welt kennenzulernen (von usa bis korea, zimbabwe, australien, cypern usw. alles dabei)
und sie alle haben es einem sehr leicht gemacht sich sofort wohl zu fühlen! ich glaub ich
bin noch nie so schnell in ne gruppe reingekommen, dabei wusste ich doch 2 wochen zuvor noch nicht mal von deren existenz :-)
superinteressant und für mein, doch sehr internationales und damit nicht grad landestypisches, erasmusleben hier sehr augenöffnend war ausserdem die bekantschaft mit ein paar ungarischen teens, die von ihrem ärmlichen leben und alkohlkranken eltern und ihren amerikaträumen erzählten und für die unser kommen nach ungarn absolut unbegreiflich war...
(naja, das ist es ja auch manchmal für uns selber.. ;-)

mehr fotos zb auf facebook und http://www.flickr.com/photos/yevpak/sets/72157622662525672/
nach dem wochenende war dann nicht mal zeit zum waschen, denn nach einer nacht im eigenen bett gings montagmorgen los auf rumänien-trip!
und dieses land sollte mich mit seiner armut, einfachheit und schönheit nochmal ganz anders treffen! Ich bin nur froh, dass ich verwöhnter wessi nicht direkt von hamburg hierher gekommen bin, sondern schon in ostdeutschland und ungarn zwischenstation gemacht hab, so hielt sich der kulturschock in grenzen.
das zugfahren war eine schöne art das land zu entdecken, vor allem da die rumänischen züge oft mit 40 kmh durch die landschaft schleichen -> das erklärt auch die insgesamt etwa 40 stunden!! die wir auf gleisen verbrachten.
folgende bilder zogen am zugfenster vorbei:
zuerst riesengrosse ebenen die so flach waren das sich selbst ein norddeutscher ein paar hügel herbeisehnt, später kamen dann die karpaten, mal rauh und bedrohlich mal hügelich sanft mit schafherden, freilaufenden pferden, kühen etc. und in den städten auch unmengen von wilden hunden.
ausserdem überall zu finden: müll! und zwar wirklich überall am strassenrand, in den enlegensten tälern und die flüsse erstmal (->was ist eigentlich so schwer daran ne müllabfuhr zu organisieren?)
die dörfer und siedlungen waren meisst sehr grau und rumpelig und wenn jemand das geld für farbe besass musste er es anscheinend gleich für alle sichtbar machen indem er sein haus in den unmöglichsten neonfarben strich :-)
für mich war es doch recht überraschend unter was für krassen umständen viele menschen in rumänien leben. zum teil nur wellblech und holzbarracken, irgendwo neben die bahngleise mitten in die pampa gezimmert, das wichtigste zum űberleben wird versucht im garten anzubauen und gefahren wird mit dem pferdegespann!

das ist wahrscheinlich nur ein geringer anteil der rumänen der noch so lebt aber immerhin ist das EU, leute!!
Wo bleiben denn die ganzen EFRE und ESF-gelder??
Unsere erste station war cluj-napoca, wo wir abends im regen ankamen und uns gleich mal an der rumänischen vorliebe für neonfarben- und beleuchtung erfreuen durften..
zufällig stolperten wir in eine orthodoxe messe in einer unheimlich schönen grossen kirche, deren düstere stimmung und ungewohnten gesänge und rituale mich für eine weile vőllig die aussenwelt und -zeit vergessen liessen.
auch in anderen dingen stellten wir fest das die uhren hier noch anders ticken, so wurde uns beim gemüsehändler zb ganz selbstverständlich aus mangel an kleingeld, einfach ein kaugummi als rückgeldersatz in die hand gedrückt..*lach*
am nächsten morgen gings quer durch transilvanien weiter nach brasov, welches anders als cluj, einen ganz ruhigen, urigen charme ausstrahlte. und dank einem typ der uns gleich am bahnhof anschnackte, haben wir auch ein super schönes hostel mit toller aussicht und netten leuten gehabt.

fortsetzung folgt...